Unglaubliche Vorgänge beim italienischen Fußball-Erstligisten Sampdoria Genua: Nachdem der Klub aus Ligurien beim Titelfavoriten AC Mailand sang- und klanglos mit 0:3 verloren hatte und auf den letzten Tabellenplatz in der Serie A abgerutscht war, reagierten die „Fans“ des Traditionsvereins mit tumultartigen Ausschreitungen und sprachen sogar Morddrohungen gegen die eigenen Spieler aus.
Sampdoria Genua: „Fans“ bewerfen eigenen Mannschaftsbus mit Steinen
Nach der deutlichen und verdienten 0:3 Niederlage bei Tabellenführer AC Mailand haben Anhänger von Sampdoria Genua den Mannschaftsbus des abstiegsbedrohten Traditionsvereins aus Ligurien mit Steinen beworfen, wobei mehrere Scheiben des Busses zerstört wurden. Dabei wurden auch Morddrohungen gegen die Spieler des Vereins ausgesprochen, die später in diversen Internet-Foren wiederholt wurden. Von staatlicher Seite wurden mittlerweile erste Schritte unternommen: Die zuständigen Polizeibehörden haben umfangreiche Ermittlungen und Untersuchungen in die Wege geleitet.
Klubführung reagiert mit Empörung und Entsetzen auf die Ausschreitungen
Die Nerven liegen blank bei Sampdoria Genua, dem Verein mit der ruhmreichen Vergangenheit aus Ligurien. Die Vereinsführung reagierte unmittelbar nach den skandalösen Ausschreitungen und veröffentlichte ein Statement. In dieser Mitteilung machte der Vorstand um den 74-jährigen Präsidenten Riccardo Garrone deutlich, dass kein sportliches Resultat, ganz gleich wie hoch eine Niederlage ist, Ausschreitungen dieser Art und Morddrohungen rechtfertigen könne. Die Grenzen des Erträglichen seien deutlich überschritten worden, so Klubpräsident Garrone. Besonders Garrone ist zum Feindbild der Anhänger von Sampdoria Genua geworden. Die Fans des Traditionsklubs aus Ligurien werfen Garrone vor, die Topspieler Giampaolo Pazzini und Antonio Cassono verkauft zu haben, ohne für adäquaten Ersatz zu sorgen. Aus diesem Grund ist Garrone für viele Fans in Genua der Hauptschuldige an der sportlichen Misere von Sampdoria Genua, die in dieser Saison mit dem Abstieg in die Serie B enden könnte.
Die Vorgänge beim Spiel von Sampdoria Genua in Mailand machen eines deutlich: Der „Calcio“, der italienische Fußball, einst einer der stärksten Ligen der Welt, liegt am Boden. Ausschreitungen, rassistische Anfeindungen und veraltete Stadien mit unzureichenden Sicherheitsstandards: Der italienische Fußball und die Vereine müssen langsam, aber sicher reagieren, wenn sie ihren Fußball retten wollen.
Christian Bathen
Foto: Sampdoria Genua
Datum: 26.04.2011
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