Palmrüssler bedroht Ligurien

Der gefräßige Rote Palmrüssler gefährdet den Palmenbestand in Ligurien immer massiver: Wenn nicht dringend von Seiten der italienischen Regierung Maßnahmen ergriffen werden, sind die Palmen in Ligurien und in ganz Italien in größter Gefahr.

Der Käfer mit der lateinischen Bezeichnung „Rhynchophorus ferrugineus“ frisst sich durch Palmenstämme und wird meist erst dann entdeckt, wenn es für die betreffende Palme schon zu spät ist. Italiens Palmen leiden von Ligurien bis Sizilien verbreitet unter dem Roten Palmrüssler, der sich etwa zur Mitte der 1990er-Jahre in Italien aus Südostasien kommend eingenistet hat. Neben der kanarischen Dattelpalme sind laut führenden Experten auch weitere andere Palmenarten wie zum Beispiel „Washingtonia filifera“ und die Zwergpalme „Chamaerops“ akut gefährdet.

Italienische Experten gehen auf die Barrikaden

Experten kritisieren die italienischen Behörden vehement. Ihre Argumente: Die italienische Regierung sieht dem Palmensterben untätig zu. Rund 12 Millionen Palmen sind in allein auf der Insel Sizilien schon durch den Roten Palmrüssler vernichtet worden, mehr als 30.000 Palmen zeigen Anzeichen von akutem Befall. An der gesamten Riviera sind nur noch rund ein Zehntel aller Palmen schädlingsfrei, während in der italienischen Region Latina der Käfer ebenfalls massiv auftritt. 30.000 Palmen allein in Ligurien sind davon bedroht, durch den Käfer zu sterben. Die Liste der ligurischen Ortschaften ist lang, die von der Plage durch den Roten Palmrüssler betroffen sind. Die Experten und führende Umweltaktivisten fordern von Regierungsseite mindestens 5 Millionen Euro zur Stoppung der Epidemie. Auch Italiens Bürgerschaft wird nun aktiv: Kürzlich fand eine Demonstration auf der Piazza Venezia in Rom statt, um auf den Schädling und die daraus resultierenden Gefahren aufmerksam zu machen und die Regierung zum Handeln zu zwingen. Über 1.000 Palmen in der Hauptstadt Italiens sind bereits durch den Roten Palmrüssler vernichtet worden.