Mailand - San Remo

Italien steht als Radsportnation hinter Frankreich. Die Tour de France wird höher bewertet als der Giro d'Italia und wenn man vom härtesten Eintagesrennen der Welt redet, dann spricht man von Paris - Roubaix. Das ist unfair. Weder steht die Radsportbegeisterung der Italiener denen der Franzosen nach, noch ist der Giro leichter als die Tour de France. Wenn nicht das härteste Eintagesrennen der Welt, so doch zumindest das längste ist der Klassiker Mailand - San Remo. Das Radrennen durch Ligurien geht über 290 Kilometer und ist inzwischen 100 Jahre alt. Damit zählt es zu den ältesten Rennen im Radsport überhaupt. Dass das Radrennen Mailand - San Remo erst 2010 zum 100. Mal ausgetragen wird, liegt daran, dass es während des Ersten Weltkrieges einmal (1916) und während des Zweiten Weltkrieges zweimal (1944 und 1945) ausgesetzt wurde.

Zu den häufigsten Siegern zählen Radsportlegende Eddy Merckx, der das Rennen sieben Mal gewann und Erik Zabel mit vier Siegen. In die Annalen von Mailand - San Remo trug sich Erik Zabel auch 2004 ein, als er im voreiligen Siegestaumel den Spanier Oscar Freire übersah und an sich vorbei ziehen ließ.
Anders als bei Paris - Roubaix wird die Streckenführung des Radrennens Mailand - San Remo jedes Jahr nur minimal geändert und verläuft lange Zeit an der Riviera entlang, so dass jedes Jahr viele Touristen ihren Urlaub mit einem Abstecher zum Radrennen Mailand - San Remo verbinden.

Eine weitere Touristenattraktion findet einige Woche nach dem Klassiker La Primavera, wie das Radrennen Mailand San - Remo auch genannt wird, statt. Viele Radsportbegeisterte unternehmen Reisen nach Mailand, um an dem Amateurrennen teilzunehmen, das auf der gleichen Strecke wie das Profirennen stattfindet.