San Remo

San Remo Das Casino in San Remo. Wer hier verliert, verliert mit Stil.
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In Berichten liest man immer wieder, San Remo sei ein „mondäner“ Ort an der italienischen Riviera. Mondän bedeutet „sehr elegant“, „sehr gewandt“ oder „im Stil der großen Welt“. Aber sind Tempi Passati – vergangene Zeiten. Das San Remo von heute ist eine verkehrsreiche, lebendige 57.000-Einwohner-Gemeinde mit schöner Altstadt, viel Sonne, Stränden, einigen Sehenswürdigkeiten, bekannten Events und einem schönen Hinterland.

Mondän mag San Remo vor langer Zeit gewesen sein. Ende des 19. Jahrhunderts kamen die Reichen und Schönen aus England und anderen Teilen Europas hierher, um den Winter im milden Klima Liguriens unter Palmen und Sonne zu verbringen. Mit Marie von Hessen, die Russlands Alexander II heiratete und Zarin wurde, gehörte damals auch hoher Adel zu den Gästen. Auch Alfred Nobel weilte hier und grübelte in der heutigen „Villa Nobel“ über neue Erfindungen nach. So entschloss man sich, ein Spielcasino für die illustren Gäste zu bauen, das schließlich auch im Jahre 1905 eröffnet wurde, ein schönes Jugendstilgebäude, in dem noch heute gezockt wird. 1920 wurde hier die „Konferenz“ von San Remo abgehalten, auf der der Untergang des Osmanischen Reiches besiegelt wurde und Frankreich und das Britische Empire ihre Einflusszonen im Nahen Osten aushandelten. Mehmed VI, dem letzten Sultan der Osmanen, gefiel es hier so gut, dass er San Remo zum Ort seines Exils wählte. Klaus Mann, Sohn von Thomas Mann, war 1930 hier, besuchte das Casino und notierte: „Spieler, die entschlossen sind sich ruinieren zu lassen, kommen lieber nach San Remo als nach Montecarlo oder Cannes. In San Remo verliert man wenigstens elegant, auf respektable Art und Weise.“

Das waren die Zeiten, zu denen San Remos Ruf als „mondäner“ Ort begründet wurde. Und einige Villen aus jener Belle-Epoque zeugen davon, dass sich hier einst die High Society wohl fühlte. Wer heute als ganz normaler Mensch nach San Remo fahren möchte, kann das getrost tun. Zwar laufen hier einige Männer in chickem Zwirn rum und die Damen hier sind auch weitaus eleganter als die Frauen im ligurischen Hinterland, aber so ist das nun mal bei den modebewussten Büroangestellten in ganz Italien.

Sehr schön in San Remo ist die Altstadt. Ihre Häuser und Gebäude sind in etwa so angeordnet wie ein Tannenzapfen, so dass sie den Namen „La Pigna“ erhielt. Schmale, verwinkelte, teils überdachte Gassen, Treppen, Rundbögen, Cafes und kleine Geschäfte bieten hier viele Motive für herrliche Fotos. Nicht wundern sollte man sich darüber, dass hier viele Menschen mit dunkler Hautfarbe herumlaufen. In der Altstadt wohnen häufig Nordafrikaner und Süditaliener, die hierher gekommen sind, weil sie Arbeit in der Blumenproduktion in den Hügeln hinter San Remo gefunden haben.

Zu San Remos Sehenswürdigkeiten zählen zwei Gotteshäuser: Die San Siro Kathedrale wurde im 12. Jahrhundert gebaut. Die Kirche ist im romanisch-gotischen Stil errichtet wurden, von späteren Umbauten ist heute noch der barocke Kirchturm erhalten.

Eine echte Überraschung im Stadtbild ist die orthodoxe Kirche mit ihren reichen Verzierungen und den Zwiebeltürmchen. Nach dem Besuch der Zarin, überwinterten immer mehr reiche Russen in San Remo und es entwickelte sich die Idee für diese eine eigene Kirche zu bauen. Ende 1913 war der Rohbau fertig und das Gotteshaus wurde eingeweiht.

Der Glanz vergangener Zeiten zieht einmal jährlich zum San Remo Musikfestival ein. Seit 1951 präsentieren sich hier Italiens Schlagersänger und ganz Italien verfolgt das Spektakel vor dem Fernseher. Oldtimer-Fans kommen immer im April auf ihre Kosten, wenn in San Remo und seinem Hinterland eine Rallye mit historischen Autos gefahren wird. Radsportfreunde kennen den Begriff „Mailand – San Remo“. Seit über 100 Jahren besteht dieser Radklassiker bereits, der mit einer Gesamtstrecke von etwa 300 Kilometern das längste Eintagesrennen für Radprofis ist. Immer im Frühjahr ist es in San Remo dann proppevoll, wenn die Fans in San Remo den Sieger bejubeln können.

Immer im Januar zeigt San Remo, warum es die „Hauptstadt der Blumenriviera“ ist. Dann ziehen beim „Corso Fiorito“ von Sonnenuntergang bis zur Morgendämmerung die wunderbar geschmückten Umzugswagen der Blumenzüchter durch die Stadt. Begleitet werden sie von Musikbands und Folkloregruppen – ein wunderbares Fest, Ausdruck ligurischer Lebensfreude.

Die Strände in San Remo sind sehr unterschiedlich, es gibt Felsstrände, nicht so schöne Kieselstrände und tolle Sandstrände. In San Remo stehen Hotels aller Kategorien und es werden auch viele Ferienwohnungen Ferienhäuser angeboten. San Remo ist ein Ort, indem man einen schönen Urlaub im Sommer aber bei mildem Klima auch im Winter verbringen kann.

Foto: (under СС for commercial work) agostinofedeli/flickr.com

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