Imperia

Imperia Blick auf Porto Maurizio, einen der beiden Stadtteile Imperias. Imperia ist eine Stadt mit wenig Touristen und vielen schönen Ecken.
(4.4) Bewertungen: 12

Two in one – zwei Städte in einer findet man in der ligurischen Provinzhauptstadt Imperia. Jahrhundertelang konkurrierten die beiden nur von einem Flüsschen getrennten Nachbargemeinden Porto Maurizo im Westen und Oneglia im Osten miteinander. Die Chefs stritten ständig, in der einen Gemeinde galten diese Verwaltungsregeln, in der anderen jene Regeln; Oneglia war den Savoyen treu, Porto Maurizio hielt zu Genua. Es war der faschistische Führer Benito Mussolini der dem unproduktiven Treiben 1923 ein Ende setzte und die Vereinigung zusammen mit weitern kleinen Kommunen erzwang. Der Fluss „Impero“, der die Streithähne entzweite wurde zum Namenspatron – es entstand die Stadt Imperia.

So kommt es, dass es in Imperia heute alles doppelt gibt – zwei Bahnhöfe, zwei Altstädte, zwei Häfen – zwei Stadtteile mit unterschiedlicher Architektur, jeder mit einer ganz eigenen aber immer ligurischen Atmosphäre.

Porto Maurizio ist der östliche Teil von Imperia, der sich herrlich an den Hügel Parasio schmiegt. In seinem Kern hat sich Porto Maurizio den Charakter eines mittelalterlichen Dorfes bewahren können. Hoch oben thront der San Maurizio, die größte Kirche Liguriens. 1781 wurde das neoklassizistische Gotteshaus unter Leitung des Architekten Gaetano Cantoni fertig gestellt. Bereits 1241 war dieser Stadtteil Imperias die Kapitale der westlichen Riviera und ab 1861 eine Provinzhauptstadt im Königreich Italiens. Den Reichtum von damals spiegeln noch heute noble Villen im Ort wieder. Das damalige Rathaus, der ehemalige Palazzo Comunale ist nicht nur ein tolles Gebäude, sondern beherbergt heute auch zwei Museen: Das Museo Navale Internazionale del Ponente Ligure und die Pinacoteca Civica, die eine anspruchsvolle Sammlung ligurischer Gemälde zeigt.

Porto Maurizio kann man sich nur zu Fuß aneignen, treppauf, treppab. Dabei lohnt es sich auch zum Convento di Santa Chiara zu laufen. Unter einem wunderschönen Arkadengang hat man hier einen Blick über die Stadt, die Bucht und das Meer, der einfach nur göttlich schön ist. Auf keinen Fall verpassen sollte man, nach ganz unten zu laufen, zum Hafen nämlich. Hier liegen viele sehr schöne Yachten und an der Hafenpromenade gibt es nette Cafes und gute Restaurants. Hier liegt auch die Spiagga d’oro, der Goldstrand, ein gemütlich halbkreisförmiger Sandstrand.

Alle zwei Jahre ist der Hafen von Porto Maurizio Anlaufpunkt für viele tausend Menschen. Dann treffen hier historische Segelschiffe ein, deren Crews sich bei dem Wettbewerb „Vele d’epoca“ messen möchten. Manchmal kommt dann sogar die Amerigo Vespucci, die Gorch Kock der italienischen Marine.

Über Imperias westlichen Stadtteil Oneglia wird manchmal geschrieben, dieser sei industriell und nicht so schön wie Porto Maurizio. Doch seit vor einigen Jahren der Nudelproduzent Agnesi den Ort verlassen hat, ist es mit der Industrie nicht mehr so dolle in Imperia. Zwar ist der Hafen von Oneglia kein Yachthafen, sondern hier legen Fischtrawler und Schiffe mit Ladungen an und doch ist auch dieser Hafen richtig adrett. Gleich hinter der Kaistrasse liegt eine Häuserzeile unter der ein etwa 200 Meter langer Arkadengang liegt, in dem es ein paar Geschäfte und mehrere gute Restaurants gibt. Fischfreunden sei hier in der Via Andra Doria 24 das Ristorante „Beppa“ empfohlen. Am Kopf der Häuserzeile in westlicher Richtung, liegen zwei Restaurants die von den Einheimischen in der Mittagspause oft besucht werden, das linke ist etwas nobler, teuer und gut, das rechte ist nicht nobel, günstig und auch gut.

In Oneglias Zentrum liegt die Piazza Dante, ein runder Platz mit reichlich Autoverkehr von dem verschiedene Straßen abzweigen, in denen sich tolle, elegante Geschäfte unter wunderbaren Arkaden befinden. Wer die Arkaden entlang bummelt, sollte auch zur Piazza San Giovanni laufen und sich die Kirche anschauen. Die Kirche ist schön wie viele andere Kirchen auch, das Besondere ist der Jesus, der aus so dunklem Holz gefertigt wurde, dass er braun-schwarz ist – der Heiland kommt eben aus Afrika.

Die Stadt Imperia, sein Hinterland und die ganze Provinz sind geprägt vom Olivenanbau. Mit „Carli“ hat einer der großen Olivenölproduzenten seinen Sitz in Imperia. Interessant ist es, sich mit der Geschichte, Entwicklung und den Produktionsverfahren des Olivenöls zu beschäftigen. Wer das mag, der findet in Oneglia ein Olivenölmuseum und kann sich bei freiem Eintritt informieren.

Imperia ist kein klassischer Badeort, doch der Tourismus spielt hier eine immer wichtigere Rolle. Zurzeit wird eine weitere, große Marina gebaut, die Yachteigner und Urlauber anlocken soll. In Imperia und seinem Hinterland haben nicht wenige Ausländer aus Deutschland und Europa eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus, das Angebot an Ferienwohnungen, die man mieten kann, ist hier auch ordentlich.

Foto: Фото: (under СС for commercial work) Ricc_HB74/flickr.com

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Kommentar (1)

Alfons Beiser


4 von 5

(30.11.2015)

Bei den Ortsteilen Oneglia und Porto Maurizio wurden die Himmelsrichtungen vertauscht. Oneglia liegt östlich, Porto Maurizio westlich. MfG. Alfons Beiser

Zusatzinformationen

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Provinz Imperia
Provinz Imperia
Die ligurische Provinz Imperia ist auf die Produktion von Wein, Olivenöl und exotischen Pflanzen spezialisiert.
Ligurien-Region
Die italienische Region Ligurien befindet sich im Nordwesten des Landes und besteht aus insgesamt vier Provinzen. Für Ligurienurlauber bietet sich ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung als Unterkunft an.

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